Vor Kurzem war ich bei der Jahrestagung des Segeberger Kreises. Das Thema dieses Jahr lautete: L…CKEN. Über das Verschwinden. Das war eine Steilvorlage für Blackout- oder Erasure-Texte. In einer kleinen, aber sehr feinen Gruppe von vier Frauen experimentierten wir vier Tage mit dieser Schreibform und waren sehr produktiv.
Drei Ergebnisse möchte ich mit euch teilen, jeweils eingescannt als Bild, weil die Anordnung der Wörter und die Gestaltung der Lücken mindestens so wichtig sind wie die verbliebenen Wörter selbst.
Das erste ist die von uns allen unterschiedlich ausgestrichene und gestaltete Seite 41 des Segeberger Briefes No. 106, der zur Vorbereitung dieser Jahrestagung diente. Zwei und drei sind von mir geschriebene Texte. Bild zwei in einer „Fertigungsstraße“ von meinen Gruppenkolleginnen mit verschiedenen Techniken ausgestrichen, bevor ich die Endbearbeitung machte. Beispiel drei ist biografisch geschrieben zum Thema „Bilder, die verschwinden werden“ und in drei Schritten von mir selbst bearbeitet. Ich finde es faszinierend, wie aus vorgefundenen Texten oder spontan selbst verfassten durch das Streichen, Radieren, Schwärzen, Ausixen, Gestalten irgendwann sehr verdichtete Texte aufpoppen.