Vor Kurzem war ich bei der Jahrestagung des Segeberger Kreises. Das Thema dieses Jahr lautete: L…CKEN. Über das Verschwinden. Das war eine Steilvorlage für Blackout- oder Erasure-Texte. In einer kleinen, aber sehr feinen Gruppe von vier Frauen experimentierten wir vier Tage mit dieser Schreibform und waren sehr produktiv.
Drei Ergebnisse möchte ich mit euch teilen, jeweils eingescannt als Bild, weil die Anordnung der Wörter und die Gestaltung der Lücken mindestens so wichtig sind wie die verbliebenen Wörter selbst.
Unter der Überschrift „Eingedampftes“ habe ich im Schreibtraumblog ein Haiku eingestellt, das ich aus einem Gedicht von Friedericke Mayröcker geschrieben habe. Im Grunde war das auch Erasure-Poesie, weil ich nichts an dem Wortmaterial verändert und die Reihenfolge gleich gelassen habe. Deshalb wollte ich jetzt noch einmal schauen, wie es in Ausstreichungsform aussieht.
Grundlage ist ein Screenshot des Gedichts auf lyrikline.org, ich habe also digital ausgestrichen, nicht auf Papier. Heraus kommt dann das:
Friedericke Mayröcker auf lyrikline.org – von mir ausgestrichen
Mir gefällt die Haikuform in diesem Fall besser. Aber einen Versuch war es wert.
Übrigens: Richtig coole Erasure-Poesie auf Deutsch und auf Englisch findet ihr bei @blackoutpoetry auf Instagram.
Schon wieder ein Jahr, das endet, ein neues, das beginnt. Dazu passend heute ein sehr altes Gedicht von mir, das ich gestrafft und in neue Form gebracht habe. Auch wenn draußen weder Schnee noch winterliche Temperaturen sind: Rutscht gut rein und startet mit Optimismus in 2023!
Immer wieder hadere ich, ob ich nun eine Dichterin bin / sein kann / sein will oder nicht. Vor einigen Monaten habe ich mir deshalb eine Art Zauberspruch gedichtet, der mich in meinen Dichterinnenraum führt. Hier ist er: